Eisenbahnneubaustrecke Dresden-Prag

Entwicklung des Eisenbahnverkehrs zwischen Sachsen und Tschechien

Das grenzüberschreitende Untersuchungsgebiet. © LfULG

Das Interreg Va-Projekt „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Entwicklung des Eisenbahnverkehrs Sachsen-Tschechien“ umfasste drei thematische Schwerpunkte: Verkehr, Sozio-Ökonomie und Geologie. Ziel der Arbeitsgruppe Geologie war die Erarbeitung einer grenzüberschreitenden geologischen Karte und eines geologischen 3D-Modells in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Geologischen Dienst (ČGS) sowie das Ausweisen von geotechnischen Risikozonen in der Umgebung der geplanten Schienenneubaustrecke Dresden-Prag. Das Interreg Va-Projekt folgte einer Vorplanungsstudie des SMWA von 2015 und konnte auf die dort bereits gewonnenen Informationen und Ergebnisse aufbauen. Die geologischen Ergebnisse des aktuellen Projektes werden nachfolgend dargestellt.

Projektlaufzeit

05/2017 bis 01/2020

EU-Programm

INTERREG V A 2014 – 2020

Projektpartner

  • Tschechische Staatsbahn (Správa Železnic)
  • ČGS - Tschechischer Geologischer Dienst (Prag)
  • Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
  • Universität Jana Evangelisty Ústí nad Labem
  • Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Projektziel

  • Erweiterung und Vertiefung des Kenntnisstandes zur geologischen Situation im grenzüberschreitenden Bereich zwischen Elbtalschiefergebirge und Erzgebirgsabbruch im Umfeld der in den Bundesverkehrswegeplan eingereichten Schienenneubaustrecke Dresden-Prag, wobei der Schwerpunkt auf dem Erkennen und Ausweisen möglicher Problembereiche liegen sollte.
  • Durch die Kombination unterschiedlicher geophysikalischer Untersuchungsmethoden gekoppelt mit Kartierungsarbeiten sollte eine abgestimmte, vereinheitlichte Darstellung der geologischen sowie tektonischen Situation im Grenzgebiet erreicht werden.
  • Erweiterung des auf sächsischer Seite bestehenden geologischen 3-D-Modells auf das tschechische Gebiet sowie Fortschreibung und Präzisierung des sächsischen Teils anhand der neu gewonnenen Erkenntnisse.

Untersuchungsgebiet

Das gemeinsame Untersuchungsgebiet beschränkte sich auf den grenznahen Raum, um insbesondere geologische und tektonische Strukturen grenzüberschreitend betrachten zu können. Auf der sächsischen Seite beginnt der Betrachtungsraum südlich des Elbtalschiefergebirges, die Talsperre Bad Gottleuba einschließend und verläuft nach Querung der Grenze in südliche Richtung, den Vulkan Špičák einbeziehend, über den Erzgebirgsabbruch nach Chlumec in den Egergraben bis kurz vor Usti nad Labem.

Geologische Projektergebnisse

  • Bildung einer Arbeitsgruppe Geologie zwischen den geologischen Diensten von Sachsen und Tschechien, deren wesentliches Ziel die Abstimmungen bei der Ermittlung geologischer Grundlagen und deren Visualisierung war.
  • Durch die Kombination unterschiedlicher geophysikalischer Untersuchungsmethoden, gekoppelt mit Kartierungsarbeiten und vielfältigen Geländearbeiten wurde eine abgestimmte, vereinheitlichte Darstellung der Geologie sowie der tektonischen Situation im Grenzgebiet möglich.
  • Im Ergebnis der Datenerfassung und -auswertung wurde ein konzeptionelles geologisches Modell und darauf aufbauend eine abgestimmte grenzübergreifende geologische Karte und Legende für das gemeinsame Untersuchungsgebiet sowie ein geologisches 3-D-Modell erarbeitet, die eine wesentliche Voraussetzung für die Visualisierung geologischer Sachverhalte und die graphische Datenhaltung darstellen.
  • Von besonderer Bedeutung ist dabei die Karte der geotechnischen Problem-/Risikozonen für die zukünftige Zusammenarbeit bei der Planung und Erkundung im Vorfeld des Baus des Erzgebirgsbasistunnels, die im Ampelsystem geologisch komplizierte Bereiche ausweist. Auf der Grundlage dieser Karte konnte im laufenden Raumordnungsverfahren der Betrachtungskorridor erweitert und damit eine höhere Planungssicherheit erreicht werden.
  • Bekanntmachung des Projektes in der Fachwelt durch Vorträge auf Tagungen (Fachsektionstage Geotechnik 2017 u.  2019 , 70. BHT an der TU BAF, 12. Freiberger Geotechnik Kolloquium, Underground Construction Prague 2019) und Konferenzen, wie z.B. Präsentation der Ergebnisse auf der Abschlusskonferenz (01/2020).
  • Ausführliche Zusammenfassung und Dokumentation der geologischen Untersuchungen welche im Zusammenhang mit der Eisenbahnneubaustrecke erfolgten, sind in einer Schriftenreihe „Geologische Untersuchungen an der Neubaustrecke Dresden-Prag“ veröffentlicht.
  • Veröffentlichung der Projektergebnisse in Exkursionsführer und Roll-ups.
Geologisches 3-D-Modell der Eisenbahnneubaustrecke Dresden-Prag.
Geologisches 3-D-Modell der Eisenbahnneubaustrecke Dresden-Prag.  © LfULG

Materialien und Downloads

Weitere Informationen und Downloads über die Schienenneubaustrecke Dresden-Prag

Abschlussbericht

Das Bild zeigt das Deckblatt des Abschlussberichts.
© LfULG

Ansprechpartner im LfULG

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 103 Ingenieurgeologie

Lisa Thiele

Telefon: 03731 294-1310

E-Mail: Lisa.Thiele@smekul.sachsen.de

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