Delitzsch-Storkwitzer Lagerstättenkomplex

Neubewertung der Entstehung, Struktur und des Rohstoffpotentials

Projektlaufzeit

2016-2019

Projektpartner

Fachgruppe Petrologie und Lagerstättenforschung, Institut für Geowissenschaften und Geographie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Projektziel

Übergreifendes Ziel ist die Steigerung der wissenschaftlichen Attraktivität und Inwertsetzung der Delitzsch-Storkwitzer Lagerstättenregion.

  • Initiierung mehrerer Forschungsvorhaben zusammen mit Universitätsinstituten und Forschungseinrichtungen - TU BAF, Uni Jena, Uni Halle, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), LAGB-Sachsen-Anhalt , Helmholtz-Institut Freiberg (HIF)
  • Erkundung, Erfassung und Darstellung der regionalen geologischen Verhältnisse im Umfeld des „verdeckten“ Seltenen Erden Elemente Vorkommens Storkwitz
  • Mit Hilfe noch vorhandener Bohrkerne, mikroskopischer Gesteinspräparate, vorliegender geochemischer Analysen und den Bohrdokumentationen der Wismut soll die geologische Situation des Grundgebirges rekonstruiert werden
  • Bessere Kenntnis der Grundgebirgsgeologie - sie ist eine nachhaltige Vorsorge für eine zukünftige Nutzung des Untergrundes

Projektergebnisse

  • Überarbeitung der regionalen Geologie durch eine Neueinstufung des vorhanden digitalen, bisher mit Fehlern behafteten Datenbestandes als Basis für eine 3D Darstellung. Es wurden 22 Profillängsschnitte zur Visualisierung des geologischen Untergrundes erstellt. Anhand dieser Schnittdarstellungen ließ sich die Komplexität des Untersuchungsgebietes nachweisen. Des Weiteren konnten grundlegende Horst- und Grabenstrukturen sichtbar gemacht und neue Fragestellungen herausgearbeitet werden.
  • Im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Martin Luther Universität in Halle wurde die Frage beantwortet, wie und durch welche Prozesse und woher die Seltenen Erden in das Gestein hineingelangen. Diese Frage war zur Zeit der letzten Erkundungsbohrung im Jahr 2012 unbeantwortet. Die Antwort auf die Frage woher die Seltenen Erden stammen, kann aber entscheidenden Einfluss auf möglicherweise bisher unbekannte Anreicherungen von Seltenen Erden in anderen Nebengesteinen als den Karbonatiten haben.
  • Dabei wurden im Rahmen des Projektes bis zu 1,5 Massenprozenten Seltenen Erden, hauptsächlich in der Matrix der magmatischen karbonatitischen Brekzien und in den Karbonatitgängen (Karbonatgestein magmatischen Ursprungs) nachgewiesen. Außerdem haben wir klare Hinweise auf tiefgreifende Anreicherungen durch sekundäre- bzw. Verwitterungsprozesse.
  • Durch die LfULG-eigene Forschungstätigkeit sind weitere Teilnehmer aus Forschung und Wirtschaft auf den nur aus Bohrungen bekannten aber bedeutenden Lagerstättenkomplex aufmerksam gemacht worden. Das Potential sowohl aus wissenschaftlicher, als auch aus Rohstoffsicht wird als überaus hoch eingeschätzt.
  • Im Rahmen von studentischen Qualifizierungsarbeiten an der TU Bergakademie Freiberg, der Uni Jena und der Uni Halle wurden Spezialthemen bearbeitet, die grundlegende Aussagen zur Herkunft und Genese erlauben.
  • Abschnitte der Erkundungsbohrung SES 1/2012 wurden mit einem hochmodernen hyperspektrelen Scannverfahren durch eine Arbeitsgruppe der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Kooperation mit der Uni Halle gescannt und ausgewertet. Die Publikation der im Rahmen einer Masterarbeit gewonnenen Daten ist kurz vor dem Abschluss.
  • Der vollständige erzführende Kernabschnitt der Erkundungsbohrung SES 1/2012 wurde mit dem vorgenannten hochmodernen hyperspektrelen Scannverfahren durch eine Arbeitsgruppe des Helmholtz-Institut Freiberg (HIF) gescannt. Die Auswertung im Rahmen einer Masterarbeit wurde im März 2018 begonnen und ist noch in Bearbeitung.
  • Zentraler Nutzen ist die Steigerung der wissenschaftlichen Attraktivität und Inwertsetzung der Delitzsch-Storkwitzer Lagerstättenregion.

Ansprechpartner

Dr. Manuel Lapp

Telefon: (03731) 294-1211

Telefax: (03731) 294-1099

E-Mail: Manuel.Lapp@smekul.sachsen.de

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