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Lausitzer Granodiorit am Keulenberg

Granodioritfelsen auf dem Keulenberg
Granodioritfelsen auf dem Keulenberg bei Oberlichtenau.  © LfULG

Ort: Keulenberg bei Oberlichtenau nordwestlich von Pulsnitz

Sehenswürdigkeit: Lausitzer Granodiorit mit Frostverwitterung

Status: interessanter Aufschluss ohne Geotopschutz

Anreise mit PKW: A4 Abfahrt Leppersdorf, S95 und S56 nach Großnaundorf, Keulenbergstraße 

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: mit der Mitteldeutschen Regionalbahn ab Dresden Richtung Kamenz (Sachs) bis Pulsnitz, dann mit dem Bus 312 Richtung Königsbrück bis nach Oberlichtenau

Der Keulenberg besteht aus Zweiglimmergranodiorit, einem speziellen Typ des Lausitzer Granodiorits. Dieser ist ein massiges Gestein mit einem richtungslosen, kristallinen, magmatischen Gefüge. Neben den namensgebenden Glimmern (Muskowit und Biotit), besteht er überwiegend aus Feldspat und Quarz. Auch Hornblende ist ein wichtiger Bestandteil des Gesteins.

Der Lausitzer Granodiorit gehört zu den ältesten Gesteinen Sachsens und bildete sich während der cadomischen Gebirgsbildung vor ca. 540 Millionen Jahren. Er intrudierte in die umgebenden Grauwackensedimente und erstarrte in mehreren Kilometern Tiefe. Danach wurde er durch lang anhaltende Erosion freigelegt. 

Auf dem Keulenberg bildet der Granodiorit Felsklippen, die ihre typische Struktur in der Eiszeit entwickelt haben. Während der Vergletscherung ragte der Keulenberg als Nunatak aus dem Inlandeis heraus. Deshalb wurde er nicht abgeschliffen. Stattdessen war er einer intensiven Frostverwitterung ausgesetzt, sodass das Gestein in Blöcke zerfiel. Durch die Verwitterung ist das intakte Gesteinsgefüge auf dem Keulenberg nicht zu beobachten. Folgt man jedoch dem Liederweg östlich des Keulenberges nach Oberlichtenau, kann man an mehreren behauenen Steinplatten das Gesteinsgefüge in frischem Zustand beobachten.

Erscheinungsformen des Lausitzer Granodiorits frisch und verwittert.
Links: verwitterter Granodiorit auf dem Keulenberg, Rechts: Granodiorit an einer frisch behauenen Steinplatte auf dem Liederweg nach Oberlichtenau.   © LfULG

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Geologie von Sachsen

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