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Geopfad Markkleeberger und Störmthaler See

Geopfad am Markkleeberger See: Stele sowie Sedimentprofil der quartären Schichtfolge
Geopfad am Markkleeberger und Störmthaler See: Stele und Profil der quartären Schichtfolge.  © LfULG

Ort: Ufer von Markkleeberger und Störmthaler See

Sehenswürdigkeit: Stelen mit Informationen zu Geologie und Bergbau, Technikpark des Tagebaus Espenhain, geologisches Profil durchs Quartär, Steinerlebnisspielplatz 

Länge: 14 Kilometer

Schwierigkeit: leicht, für Fahrrad geeignet

Anreise mit PKW: A 38 bis Abfahrt Leipzig-Südost, Auenhainer Straße durch Güldengossa, Bornaer Chausee, Wachauer Straße, Bornaische Straße bis Parkplatz Markkleeberger See

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: ab Leipzig Hauptbahnhof mit S4 Richtung Markkleeberg-Gaschwitz nach Markkleeberg S-Bahnhof, Bus 106 Richtung Böhlen bis Seepromenade Markkleeberg oder bis Störmthaler See Vineta

Start: Seepromenade Markkleeberg, nach Osten am unteren Uferweg

Stationen: Aussichtspunkt Markkleeberger See - Auenhainer Strand - Kanupark Markkleeberg - Steinerlebnisspielplatz - Kanalbrücke - Bergbau-Technik-Park - Kanalausfahrt Störmthaler See - Hafen Störmthal - Magdeborner Halbinsel - Vineta

Der Geopfad folgt überwiegend dem Ostufer von Markkleeberger See und Störmthaler See.  15 thematisch abgeschlossene Infostelen erzählen über die Erdgeschichte und den Bergbau.

Das Gebiet Leipzig umfasst geologische Einheiten aus Tertiär und Quartär, welche auf dem cadomischen Grundgebirge lagern. 

Vor ca. 45 Millionen Jahren (Eozän) erreichten die Ausläufer der Paläo-Nordsee die Region von Leipzig. Die Paläo-Nordsee dehnte sich noch weiter nach Süden aus bis ins Altenburger Land (Oligozän) und zog sich dann wieder zurück (Oberoligozän). Dadurch wurden Sedimente in unterschiedlichen Ablagerungsräumen nebeneinander und übereinander gebildet:

  • Fluss- und Schwemmfächersedimente
  • Ästuarsedimente (gezeitenbeeinflusste Flussmündungen)
  • Moorsedimente
  • Wattsedimente
  • Küstensedimente
  • marine Sedimente

Die Flüsse entwässerten schon damals nach Norden. So konnte die Paläo-Nordsee in das Mitteldeutsche Ästuar eindringen und den Abfluss des Flusssystems behindern. Deshalb bildeten sich vor ca. 36 - 32 Millionen Jahren Moore, aus deren Torfsedimenten Braunkohleflöze entstanden. Mit fortschreitendem Übergreifen des Meeres wurde die Region überflutet. So wurden vor ca. 30 Millionen Jahren Sande, Schluffe und Tone mit zahlreichen Fossilien damaliger Meeresbewohner abgelagert. Mit dem Rückzug der Paläo-Nordsee verlagerten sich die Sedimentationsräume wieder nach Norden. Flussläufe schnitten sich in die bereits abgelagerten Sedimente ein und erodierten diese. Es bildete sich eine ca. 30 Millionen Jahre währende Schichtlücke. 

Spielgeräte und Besucher auf dem Steinerlebnisplatz am Markkleeberger See
Auf dem Steinerlebnisspielplatz laden eiszeitliche Findlinge und Gesteine aus dem Tertiär zum Spielen, Klettern und Erkunden ein.  © LfULG

Vor ca. 30 Millionen Jahren begann auch das Klima abzukühlen bis vor ca. 435 000 Jahren mächtige Gletscher aus Skandinavien in den Leipziger Raum vordrangen. Unterbrochen von kurzen Warmzeiten, gab es drei Eisvorstöße: zwei in der Elster-Kaltzeit und einen in der Saale-Kaltzeit. Die abgelagerten pleistozänen Sedimente sind an der Freitreppe am Seepark Auenhain entlang der ehemaligen Böschung des Tagebaus Espenhain in einem kleinen Graben freigelegt. Die Schichtgrenzen sind durch rote Balken neben der Treppe markiert. Das Profil beginnt mit Flussschottern. Danach folgen Ablagerungen eines Eisstausees, denn als die Gletscher aus Skandinavien vordrangen, versperrten sie den nach Norden entwässernden Flüssen den Abfluss. Diese typischen Sedimente werden als Bänderton bezeichnet, da sie aus dunklen Ton- und hellen Schlufflagen mit scharfen Wechseln bestehen. Danach folgen Sedimente aus vom Gletscher mittransportiertem Schutt, der Grundmoräne. Die beiden Grundmoränen der Elster-Kaltzeit werden von einem Bänderton getrennt, darüber folgen Schmelzwassersedimente und die Grundmoräne der Saale-Kaltzeit.

Südlich vom Markkleeberger See befindet sich am Störmthaler Kanal der Steinerlebnisspielplatz mit zahlreichen eiszeitlichen Findlingen, Tertiärquarziten und verkieselten Hölzern. Klettern, matschen und toben sind ausdrücklich erwünscht. 

Ebenfalls erlebenswert ist der Bergbau-Technik-Park des Tagebaus Espenhain, der an einem Seitenzweig des Geopfades westlich vom Störmthaler Kanal liegt. Er ist schon vom Weiten durch den großen Schaufelradbagger und den Absetzer zu erkennen.  Neben den beiden Großgeräten kann man noch viele andere Maschinen aus dem Bergbaubetrieb erkunden.

Absetzer von Abraum aus dem Technik-Park des Braunkohle-Tagebaus Espenhain
Bergbau-Technikpark Espenhain mit dem großen Abraum-Absetzer  © LfULG

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