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Altenberger Pinge

Fotografie: Altenberger Pinge
Einsturzkrater der Altenberger Pinge.  © GeoSN

Ort: Die Pinge befindet sich unmittelbar am Rande der Stadt Altenberg.

Sehenswürdigkeit:  Einsturztrichter eines Bergbaus auf Zinnstein  von ca. 130 Meter Tiefe, an dessen Wänden der anstehende Granit gut sichtbar ist

Achtung: Der Zugang zur Pinge ist aus Sicherheitsgründen gesperrt! Einen Blick in den Einbruchstrichter erhält man vom Aussichtsturm Geisingberg.

Anreise mit PKW: Bundesstraße B 170 über Dippoldiswalde nach Altenberg.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus 360 Dresden - Dippoldiswalde – Altenberg bis Altenberg

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Die berühmte Altenberger Pinge ist ein beeindruckendes Zeugnis der Bergbaugeschichte in Europa. Verursacht durch den Zusammenbruch von unterirdischen Grubenbauen entstand ein Einsturztrichter von beachtlichen Ausmaßen (etwa 400 Meter Durchmesser und 130 Meter Tiefe).

Der Zinnerzbergbau von Altenberg

Seit 1440 gibt es im Gebiet um Altenberg Zinnerzabbau. Nachdem die zuerst entdeckten sogenannten Zinnseifen ausgebeutet waren, wurde in fast 100 Gruben das Zinnerz des Zwitterstockes bis in 200 Meter Teufe abgebaut.

Durch das so genannte Feuersetzen – Abbrennen von Holzstößen an der Abbauwand – wurde das Gestein mürbegebrannt. Wenn diese Stellen  wieder betreten werden konnten, war durch das Aufheizen und Abkühlen eine Gesteinsschale abgeplatzt oder konnte leichter abgebaut werden.

Nach dem Ausbringen des Erzes blieben dicht nebeneinander liegende Weitungsbaue zurück, die dem Druck des darüber liegenden Berges auf Dauer nicht standhalten konnten.

Entstehung der Pinge

1545 und 1578 stürzten Teile des Grubenbaus ein, was zu mehreren Tagebrüchen führte. Trotzdem wurde der unkontrollierte Erzabbau bis zum großen Pingenbruch am 24. Januar 1620 fortgesetzt.

Der Chronist Meissner berichtet 1747 nach älteren Quellen: »1620, dem 24. Januar früh zwischen 4 und 5 Uhr hat sich der dritte und allergrößte Bruch ereignet, wodurch nicht nur die schon vorhin gewesene Pinge weiter und tiefer eingegangen, sondern auch nebst 4 Göbeln als Graupener Zeche, Rietzschels Zeche, Herrenzeche und Schellenzeche, Holz und Zwitter versunken…«
Nach dem Unglück schlossen sich die betroffenen Gruben zur »Zwitterstocks-Gewerkschaft« zusammen und bauten fortan die Bruchmassen ab. Erst nach 1990 endete der Zinnbergbau in Altenberg.

Geologische Entstehung der Zinnvorkommen

Entstanden ist das Altenberger Zinnvorkommen vor etwa 300 Millionen Jahren im Oberkarbon. Zwischen Teplice (Tschechien) und Dippoldiswalde drangen nacheinander verschiedene Magmen in die Erdkruste ein. Der letzte Magmenschub erkaltete zu einem Zinngranit. Nachdem Feldspat, Quarz und Glimmer aus der Schmelze auskristallisiert waren, wurden die Feldspäte durch die noch verbliebenen heißen Dämpfe und Lösungen zu Quarz und Glimmer zersetzt. Als Besonderheit bildete sich der Altenberger Pyknit, ein grob stängliger Topas.

Teile des Granits wurden in einen so genannten Greisen umgewandelt. Zusammen mit dieser Umwandlung wurde das Gestein durch das Abscheiden von Zinnstein aus den Lösungen vererzt.

Das Zinnerz ist deshalb im gesamten Greisenkörper in unterschiedlichen Konzentrationen vorhanden. Seltener kommen Anreicherungen in Gängen vor. Das wichtigste Erzmineral ist ein Zinnoxid, der Zinnstein (Kassiterit), dessen größere Körner als »Zinngraupen« bezeichnet werden.
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