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Bohrkerne und Gesteinsproben

Das Bild zeigt eine geologische Karte sowie die zugehörige geologische Karte und das Bohrprofil. © Christoph Starke
Bohrkernkiste mit der zugehörigen geologischen Karte und dem Bohrprofil.

 

Sammlungen des Sächsischen geologischen Dienstes

Die geowissenschaftlichen Sammlungen des LfULG beinhalten umfangreiche Belegstücke, Proben und Bohrkerne des Sächsischen Geologischen Dienstes aus fast 200 Jahren. Sie stammen aus der geologischen Landesaufnahme, geowissenschaftlichen Forschungsarbeiten, der Kartierung des geologischen Untergrundes, der intensiven Erkundung von sächsischen Bodenschätzen, von Baugrunduntersuchungen, aus der Grundwassererkundung, der Verkehrsplanung u.a. Ca. 40.000 Einzelproben und Fossilien befinden sich in unseren Handstücksammlungen. Weitere 90.000 Handstücke, Bemusterungsbelege, Proben und Fossilien sind im Kistenbestand (1.350 Tragekisten) gelagert. Die älteste Probe datiert aus dem Jahr 1827.

Die Sammlungen ermöglichen einen umfangreichen Überblick über den Untergrund Sachsens. Das einmalige Sammlungsmaterial wird von Behörden im Freistaat, der Wirtschaft, aber auch für Forschung und Lehre an Universitäten und wissenschaftlichen Instituten des In- und Auslands genutzt.

Bohrkernarchiv

Das Bild zeigt den Blick in das Bohrkernarchiv.
Blick ins Bohrkernarchiv.  © Christoph Starke

Im Bohrkernarchiv sind ca. 125 km Bohrkernmaterial aus der geologischen Kartierung sowie den zahlreichen Erkundungskampagnen nach Bodenschätzen archiviert. Nach 1991 wurden außerdem umfangreiche Bestände aus dem Archiv der SDAG Wismut/WISMUT GmbH übernommen. Diese Bohrungen sind ein reichhaltiger Informationsfundus zur Geologie des Landes. Das archivierte Kernmaterial aus ca. 25.000 Bohrungen ermöglicht wertvolle Einblicke in den Krustenaufbau Sachsens.

Die Nutzung dieser Bohrkernproben erlaubt schnelle und kostengünstige mineralogische und petrologische Untersuchungen. In den Kernarchiven können die Bohrkerne und Proben auf Anforderung ausgelegt und untersucht werden. Auf gesonderten Antrag können einzelne Nachbeprobungen für analytische Zwecke an den Bohrkernen vorgenommen werden.

Regionalsammlung

Das Bild zeigt ein Sammlungsfach der Regionalsammlung.
Blick in einen Sammlungsschrank der Regionalsammlung.  © Johannes Richter

Die Belegstücke der Regionalsammlung sind stratigraphisch und petrographisch nach den regionalen Einheiten Sachsens geordnet. Aufgabe der Regionalsammlung ist es, die Grundzüge der geologischen Entwicklung, die sich im natürlichen Gesteinsinventar zeigt, in Form repräsentativer Belege darzustellen. Die Sammlung umfasst ca. 14.400 Gesteinsproben, Minerale und Fossilien. Integriert in die Regionalsammlung mit ca. 1100 Stücken ist die Originalesammlung, deren erste Nachweise bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Archiviert sind paläontologische Originale (Stücke, auf denen die taxonomische Erstbeschreibung beruht) sowie Originale (Proben), die in Veröffentlichungen abgebildet sind. Die dazugehörigen Publikationen sind in der Bibliothek vorhanden.

Belegsammlung

Das Bild zeigt den Blick in ein Sammlungsfach der Belegsammlung.
Blick in einen Sammlungsschrank der Belegsammlung.  © Johannes Richter

Die Messtischblattsammlung ist eine Belegsammlung. Sie enthält Sammlungsproben, die den jeweiligen geologischen Kartenblättern zugeordnet sind.

Mit Proben, die teilweise aus nicht mehr zugänglichen Aufschlüssen stammen, dokumentiert die Messtischblattsammlung die Geologie zum Gebiet der entsprechenden Karte. Für Recherchen zugänglich sind 23.500 Proben, die das Gebiet Sachsens betreffen. Sie stammen aus der Zeit der Erstkartierung Sachsens, den Neukartierungen späterer Jahre und aus zahlreichen geologischen Objektarbeiten vergangener Jahrzehnte.

Aktualisiert wird diese Sammlung derzeit durch die geologische Schwerpunktkartierung und durch die im Freistaat durchgeführten Bauvorhaben (Hoch- und Tiefbau und Verkehrsbauten).

Spezial- und Sondersammlungen

Das Bild zeigt einen versteinerten Lurchkopf.
Versteinerter Lurchkopf aus der Börtewitz-Sammlung.  © Harald Walter

Die Spezial- und Sondersammlungen umfassen:

  • Die Dünnschliffsammlung mit ca. 46.000 meist abgedeckten Dünnschliffen aus Sachsen, welche durch ihre Ortskoordinaten recherchierbar sind
  • Die  Anschliffsammlung mit 2180 Erzanschliffen aus der Rohstoffexploration der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts
  • Die  Paläontologische Sammlung mit Foraminiferen und quartären Pollen
  • Die Börtewitz-Sammlung, die Teile des umfangreichen Probenmaterials der Grabung Börtewitz (ein fossiler See aus dem Rotliegend mit reichen Fossilfunden) enthält
  • Die Granitsammlung, eine Probensammlung aus Granitsteinbrüchen Sachsens
  • Die Sammlung aufbereiteter Proben, welche umfangreiche Bestände analysefein aufgemahlenen Probenmaterials enthält, das nach Bohrungen und/oder Explorationsvorhaben recherchierbar ist
  • Die Vergleichssammlung mit oft historischem Sammlungsmaterial aus den Nachbarländern und –regionen

Interessenten wenden sich bitte mit einer konkreten Fragestellung an die Kontaktperson. Daraufhin führen wir eine erste Recherche durch. Für eine Besichtigung der Proben oder eine Beprobung verwenden Sie bitte den  Antrag.

Alle vorhandenen Bohrkerne, Handstücke und Präparate sind frei zugänglich und können besichtigt und soweit möglich ausgeliehen werden. Eine Probenahme für weitergehende Untersuchungen versuchen wir zu ermöglichen. Bei Bohrkernen achten wir darauf, dass nur ein Teil von maximal ¼ Kerndurchmesser für die Analyse entnommen wird.

Recherchen nach konkreten Bohrungen können unter https://www.rohstoffdaten.sachsen.de/index.html  online durchgeführt werden. Allerdings ist derzeit erst ein Teil der Proben online recherchierbar, meist sind es Bohrungen. Es lohnt immer eine gesonderte Anfrage mit konkreter Lokation, Lithologie, Stratigrafie oder sonstiger Fragestellung wie einer gesuchten Taxonomie zu stellen.

Zahlreiche Bohrkern- und Gesteinsproben sind für Interessenten frei nutzbar. Wenn die Proben urheberrechtlich geschützt sind oder sonstige Rechte Dritter, z.B. Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse darauf liegen, kann der Zugang jedoch beschränkt sein. Wer welche Proben erhalten darf, hängt auch vom Kontext der Anforderung ab, ob z.B. eine öffentliche Aufgabe bearbeitet werden soll, ein Forschungsprojekt oder ein privates Vorhaben. Deshalb muss jede Anfrage geprüft werden.

Die Bearbeitung der Anfrage und die Ansicht der Proben sind nach §13 Absatz 1 Satz 2 des Sächsischen Umweltinformationsgesetzes gebührenfrei. Fällt größerer Aufwand an, trifft das LfULG die Entscheidung über die Festsetzung von Kosten (Gebühren und Auslagen).

  • Bohrkerne
  • Handstücke
  • Dünnschliffe
  • Anschliffe
  • analysefeines Probenmaterial
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