ARTUS 3: Tektonische Analyse der Gera-Jáchymov-Zone

Geologische Anwendungen und Risiken im Tieferen Untergrund von Sachsen - Teil 3

Karte der Region westlich von Chemnitz mit der Gera-Jachymov-Zone
Aufschluss der Schwarzenberg-Störung in Augengneis bei Erla (Schwarzenberg). Mikrogranit-Gänge (blau markiert) korrelieren in Lage und Orientierung mit der Störung.  © Franz Müller, TU Bergakademie Freiberg.

Projektlaufzeit

09/2020 -  09/2023

Projektpartner

Institut für Geologie, TU Bergakademie Freiberg

Institut für Geophysik und Geoinformatik, TU Bergakademie Freiberg

Projektziele

  • Definition der Gera-Jáchymov-Zone nach tektonischen Kriterien mit modernen Untersuchungsmethoden im regionalen Maßstab
  • Lokalisation, Beschreibung und Charakteristik von Störungselementen in Form eines konsistenten Datensatzes
  • besondere Berücksichtigung junger Störungen
  • Darstellung der Ergebnisse in einem GIS-Projekt
  • seismische Untersuchungen zum Verlauf wichitger Störungen im Untergrund
  • 3D-Modell in einer Teilregion mit besonders hoher Datendicht

Projektergebnisse

  • Die Gera-Jáchymov-Zone besteht aus einem komplexen System von Einzelstörungen.
  • Sie kann in zwei Segmente geteilt werden: ein südöstliches in der Allochthonen Domäne (Erzgebirge) und ein nordwestliches in der Wrench-and-Thrust-Zone (Thüringisch-Vogtländisches Schiefergebirge).
  • Der strukturelle Bau der Gera-Jáchymov-Zone ändert sich an der Grenze der beiden Segmente.
  • Das Nordwest-Segment verläuft  durch niedriggradig überprägte Metasedimente. Es wird von der Pohlen-Störung und der Crimmitschau-Störung begrenzt und besteht überwiegend aus Nordwest-streichenden Störungen.
  • Das Südost-Segment verläuft durch hochgradig bis mittelgradig metamorphe Gesteine und ist ein komplexes 3-dimensionales Störungssystem, in welchem sich Störugen in Zweige teilen und ihre Orientierung ändern (drehen). Dieses Segment wird von der Rehübel-Störung und dem Roten Kamm begrenzt.
  • Es findet sich kein strukturgeologischer Hinweis, der eine Fortsetzung der Pohlen-Störung in der Rehübel-Störung rechtfertigt.
  • Teile der zahlreichen Störungen im Südost-Segment konnten mittels seismischer Untersuchungen abgebildet werden.
  • Das komplexe Störungssystem wurde im Raum von Niederschlema-Alberrode in einem 3D-Modell geometrisch konstruiert.
Übersichtskarte der Gera-Jáchymov-Zone. 
Geologische Karte der Gera-Jachymov-Zone mit geologischen Einheiten und wichtigen Störungen.
Detaillierte tektonische Karte der Gera-Jáchymov-Zone mit Störungen unterschiedlichen Alters. Die Farbcodierung entspricht der letzten nachgewiesenen Störungsaktivität. Die Karte ist gedreht, Nordosten ist oben.  © Müller et al. (2023)

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Dr. Sebastian Weber

Telefon: 03731 294-1223

Telefax: 03731 294-1099

E-Mail: Sebastian.Weber­@smekul.sachsen.de

zurück zum Seitenanfang